Einsteigerjagd in Wiedersbach / Leutershausen

 

Abwechslungsreich zeigt sich der Jagdkalender des Schleppjagdvereins Frankenmeute auch in 2018, bei den vielen unterschiedlichen Jagden ist für jeden Jagdreitergeschmack etwas dabei. So eben auch wieder eine Jagd für Einsteiger in den Jagdreitsport, die erst einmal hinein schnuppern wollen in das Jagdreiten. Bewusst hat die Frankenmeute auch dieses Angebot aus eigener Initiative als Weiterführung des Aus- und Weiterbildungsprogramms des Vereins initiiert.

 

„Uns ist es wichtig, dass auch Reiter die noch keine Jagd geritten sind die Möglichkeit haben, dies einmal unter entsprechend angepassten Voraussetzungen auszuprobieren. Viele neue Eindrücke erwarten einen Aspiranten bei der ersten Jagd, ich weiß noch wie aufgeregt ich bei meiner ersten Jagd war. Und da braucht man einen ruhigen Rahmen mit geringeren Anforderungen und Begleitung durch erfahrene Jagdreiter. Darum haben wir extra dafür eine eigene Einsteigerjagd ins Leben gerufen und nun im dritten Jahr, hat es sich schon rumgesprochen und wir können mit über 30 Reitern im Feld starten.“ erläuterte Dr. Armin Kirchdorfer, Präsident der Frankenmeute sein Konzept.

 

 

Und tatsächlich kamen bei bestem Jagdwetter auch über 30 Jagdreiter zum Stell- Dich ein nach Wiedersbach, davon die meisten Neulinge oder solche deren letzte Jagd viele Jahre zurück lag. Begrüßt wurden sie von den beiden Jagdpaten Andrea Graule und Thomas Utz, die diese Jagd unter ihre Fittiche genommen hatten und vom Master der Frankenmeute Uwe Hochbrückner.

Zur musikalischen Gestaltung hatten dann auch neben den dem Jagdpaten Thomas Utz, Armin Kirchdorfer, Uwe Hochbrückner und Kyra Jedlitschka ihre Hörner mitgebracht und gemeinsam spielten sie wunderbar beim Stell- Dich ein und zum geselligen Beisammensein.

 

 

Nach dem gemeinsamen Frühstück erläuterte Armin Kirchdorfer den Reitern den Ablauf der Jagd und die „Spiel“- nein pardon – die Reitregeln und die Besonderheiten einer Schleppjagd. So vorbereitet konnten die Reiter nicht nur besser und bewusster reiten, sondern auch die Hundearbeit viel besser verstehen und somit auch intensiver genießen. Nach der Begrüßung zu Pferd ging es dann auch gleich auf die Strecke, die Lisa- Maria Johrend (Schatzmeister und Mitglied der Equipage) hervorragen ausgesucht und präpariert hatte.

 

Andrea Graule und Thomas Utz führten das Jagdfeld souverän über lange Schleppen auf ebenen Wiesen mit bestens ausgeflaggten Übergängen. Es ergaben sich vielen Gelegenheiten vom Jagdfeld aus die Hunde bei der Arbeit zu sehen und danke der gut angelegten Schleppenenden, bot sich den Reitern des Jagdfeldes ausreichend Platz zum Durchparieren … all das machte auch diese Jagd wieder zu einem wunderschönen Erlebnis.

 

 

Alles bewusst ohne Sprünge, denn: „eins nach dem anderen! Erst einmal im Jagdfeld gut zurechtkommen, dann kann man nach entsprechendem Training irgendwann das Springen dazu nehmen.“ erläutert Armin Kirchdorfer. Auch die vor allem für manchen Reiter – weniger für die Pferde – notwenigen Schrittpausen kamen immer rechtzeitig, um wieder frische Kräfte zu sammeln. Ja, Jagdreiten ist Sport!

 

 

Wirklich hervorzuheben ist, dass alle Reiter super diszipliniert geritten sind und wie immer haben sich die Erfahrenen der Frankemeute um die weniger Erfahrenen bemüht und bildeten an unterschiedlicher Position im Jagdfeld die ruhigen Pole an denen sich Reiter und Pferd orientieren konnten. Zum einen ist das eben Frankenmeute Gemeinschaftsgeit, zum anderen: „ist doch für uns alle schöner wenn es gut läuft und alle stressfrei und gesund nach Hause kommen“ wie ein alter Jagdreiter so schön fränkisch pragmatisch zusammenfasst. Toll aber auch, dass die „Jungen“ sich für die Unterstützung offen und dankbar zeigten. In den Schrittpausen wurden dann auch viele interessierte Fragen gestellt und ausführlich beantwortet. In dem Fall war dann auch die Unterhaltung zu Pferd „erlaubt“. 

 

Auch Petra Kronwitter, die mit sieben Reitern ihrer Reitschule angereist war, überzeugte zum einen durch die reiterliche Leistung und Disziplin ihrer Schüler, aber auch dadurch, dass sie diese stets im Blick hatte und auf der Strecke aktiv begleitete. Vorbildlich, so wünscht man sich das. Chapeau! 

 

So kamen zum Jagdende mit dem Dank an die Hunde alle Reiter glücklich, wenn auch manche etwas ausgepowert, wieder am Stall an und nahmen mit einem strahlenden Lächeln die Jagdknöpfe und Brüche entgegen die Master Uwe Hochbrückner und Thomas Utz mit einem herzlichen „Weidmanns- Heil“ ausgaben.

 

 

Gemeinsam genossen dann alle nach dem Versorgen der Pferde das leckere Chili und tauschten sich über ihre Erlebnisse aus.

 

 

„Als Jugendliche bin ich noch diese chaotischen Fuchsjagden geritten, bei denen auch viele Reiter nicht mehr nüchtern ankamen. Das hat mich gründlich abgeschreckt. Aber in den letzten Jahren habe ich eure Berichte angeschaut und inzwischen hört man auch so einiges Positives in Reiterkreisen. Da hab ich mir gedacht, ich versuch´s mal. Und es macht einen Höllen Spaß mit euch. Ganz anders früher! Alle sind nett, es wird nicht aufgesprochen und sich hervorgetan, jeder schaut nach dem anderen und vor allem wird anständig geritten. Da komme ich gerne wieder mit dazu!“ fasste eine Reiterin den Jagdtag passend zusammen.

 

Schön, wenn die viele Mühe der Aktiven der Frankenmeute sich in einem so positiven Feedback wiederspiegelt. In diesem Sinne: wir bleiben dran!

 

 

Bilder: Gabi Kauffmann

 

Text: Reinula Böcker