Einsteigerschleppjagd in Römhild

Von 0 auf 100! Eine perfekte Beschreibung des Jagdtages für Einsteiger beim Reit- und Fahrverein Römhild e. V.! 

Über das Jahr verteilt bietet dieser aktive Verein viele Veranstaltungen rund um das Pferd, Reitkurse vieler Disziplinen und zwei Reitturniere an – da dürfe doch eine Schleppjagd mit der Frankenmeute nicht fehlen!

 

Die Schleppjagd sollte gut vorbereitet sein, deshalb holte sich Familie Gundelwein mit ihrem Team Rat- und tatkräftige Unterstützung vom Präsidenten der Frankenmeute Dr. Armin Kirchdorfer. Für dieses Event der besonderen Art wurde gesprochen, geplant und gewerkelt und über die Sozialen Medien konnten sich alle Interessierten, sogar mit einem Drohnenvideo, immer auf dem Laufenden halten.

Sobald das Wort „Jagd oder jagen“ fällt denken die meisten an Schießen und tote Tiere, das hat hier aber überhaupt nichts zu suchen. Wir leben eine alte Tradition des Jagdreitens in der Moderne weiter und erfreuen uns an den Hunden, Pferden und unserem sportlichem Reiten im Gelände ohne Wettbewerbscharakter. Am Ende ist jeder ein Gewinner! – erläuterte Dr. Armin Kirchdorfer bei seiner Ansprache – es ist ein kontrollierter Ritt in der Gruppe bei dem nicht überholt wird, jeder sucht sich zu Beginn seine Position und hält diese auch – machte er eindrücklich deutlich! Und sollte doch mal etwas sein dann solle sich keiner scheuen und einen der erfahrenen Jagdreiter ansprechen und um Hilfe bitten! Mit diesen Worten schloss er seine kurzweilige Ansprache an die Teilnehmer, die unter dem Signal „zum Satteln“ der Trompes franconiennes zu ihren Pferden eilten.

Uwe Hochbrückner, Master der Frankenmeute, begrüßte die sich auf dem Reitplatz Versammelten jetzt noch als „Reiter“ wie er humorvoll erklärte, „nach der gerittenen Jagd, dürft ihr euch als Jagdreiter fühlen!“ Er erzählte eine kurze Geschichte einer junger Reiterin, die vor ca. 2 Wochen ihre erste Jagd ritt und so begeistert und mitgerissen war von der Stimmung, dem Jagdeifer der Hunde und die Motivation der Pferde, sodass sie heute auch wieder dabei ist! „Dieses Gefühl und Erlebnis wünsche ich Euch allen auch am heutigen Tag!“

Mit den Klängen der Hainaer Jagdhornbläser, die so herrlich als Echo von den dicht stehenden Bäumen des Waldes zurückgetragen wurden, ging es für die Beagles geführt vom Master und seiner Equipage und den anschließenden Reitern auf die herrlich zu galoppierenden langen, ja schier endlosen, Wiesen- und Wiesenwegschleppen bei bestem griffigem Geläuf dem der Regen der vorangegangenen Tage nichts anhaben konnte. Acht massive, jagdliche Sprünge und ein Graben, die von Thomas Gundelwein, Dr. Armin Kirchdorfer und Familie Ehrlich gut in das Gelände eingebaut und trotzdem für die Nichtspringer übersichtlich zu umreiten waren, machten die Strecke perfekt für Einsteiger aber auch für den ambitionierteren Jagdreiter. Die Schleppen – jede einzelne Galoppstrecke -, gelegt von Dr. Armin Kirchdorfer in Begleitung von Judith Gundelwein, führten entlang der Milz Richtung Gleichamberg durch eine wunderschöne, malerisch herbstliche Landschaft eingerahmt vom Großen Gleichberg und dem Kleinen Gleichberg.

Die Schleppe, wird bei der Frankenmeute als Trittsiegel gelegt indem zwei Reiter vorneweg die zu reitende Strecke galoppieren und mit ihren Pferden die Spur legen. Die eifrigen Beagles können dann die Bodenverletzungen die die Pferde mit ihren Hufen verursachen und auch die von den Pferden verlorenen Schweißpartikel mit ihren feinen Spürnasen aufnehmen und dieser Fährte schnell und mit „Laut gebend“ folgen.

Auf dem Rückweg streifte die Jagdgesellschaft den Römhilder Steinbruch in dem früher Basalt als Pflastersteine oder für den Gebäudebau abgebaut wurde und der jetzt gerne für Kulturprogramme wie Theateraufführungen genutzt wird. 

Ein herrlich besonderer Jagdtag ging, zurück am Reitplatz, mit dem Curreé, dem Dank an die Hunde, in Form eines Rinderpansens und der Bruchübergabe an die glücklichen Jagdreiter zu Ende.

 

Mit der Begeisterung der Erlebnisse des heutigen Tages von Reitern und Organisatoren des Reitvereins, abseits des klassischen Turnier- und Freizeitreitens machten sich die Verantwortlichen bereits beim anschließendem Schüsseltreiben ans Pläne schmieden für 2023.

Und wer dann schon dachte, das wäre es schon gewesen: Den ganzen Jagdtag begleitete ein Team des MDR Thüringen die Einsteigerschleppjagd und strahlte gleich noch am Abend des selbigen Tages die Reportage „Hoch zu Ross: Schleppjagd in Römhild“ aus.


https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/sued-thueringen/hildburghausen/schleppjagd-roemhild-reiter-pferde-100.html

Von 0 auf 100, Schleppjagd in Römhild! Und das nur Dank der vielen fleißigen Helfer, den Bläsern der Trompes franconiennes und die der Hainaer Jagdhornbläser, Kristina und Dirk Ehrlich die die Jagdherrschaft für dieses Pilotprojet übernommen haben, den Landeigentümern, den disziplinierten Reitern und natürlich den fleißigen immer motivierten Beagles der Frankenmeute!

Text: Frankenmeute

Bilder: Doris Frank-Schneider, Frankenmeute

Video: Daniel Hayungs