… an einem herrlichen Herbstsonntag in der schönen Schloßstadt Schillingsfürst, der Nebel liegt noch über den Wiesen und Feldern um das beschauliche Städtchen am höchsten Punkt der Frankenhöhe aber die Sonnenstrahlen ließen schon erahnen, was für ein fantastischer Tag es für die angereisten Jagdreiter werden soll.
Schon der Aufritt die „Steinerne Steige“ hoch zum Barockschloss des Fürsten Constantin zu Hohenlohe-Schillingsfürst, der dort immer noch mit seiner Familie residiert, entlang „Am Wall“ gesäumt von riesigen Linden und liebevoll erhaltenen und hergerichteten alten Gebäuden, die damals als Ställe, Brauerei und Bediensteten Wohnungen dienten, mit einem Ausblick der jetzt schon den Atem stocken ließ. Vorbei an den Volieren der Greifvögel über die steinerne Brücke die den Blick auf den Eulen- und Adlergarten und den Präsentationsring des fürstlichen Jagdfalkenhofs freigab, durch das eiserne Tor in den wunderschönen, imposanten Schlosshof hinein um sich dann dort im Oval zu sammeln und auf die Hunde, geführt von Master Uwe Hochbrückner mit seiner Equipage zu warten. Dieser besondere Moment, die gelebte Tradition mit Pferden und Hunden in diesem prächtigem Ambiente, lies Reiter und Zuschauern einen kurzen Moment in die Vergangenheit reisen in der unsere moderne Jagdreiterei seinen Ursprung hat.
Begrüßt wurde die Jagdgesellschaft im Schlosshof vom 1. Bürgermeister der Stadt Schillingsfürst, Michael Trzybinski, der seit einigen Jahren diese Veranstaltung vorbildlich unterstützt und auch neuen Gedanken nicht entgegensteht. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für Ihren Rückhalt in unsere Traditionsveranstaltung!
Mit einer kurzen aber zum Nachdenken anregenden Andacht gab die Pfarrerin Schwalbe mit ihren Worten zur Dankbarkeit gegenüber der Natur und den Tieren mit denen wir unserem Sport erleben dürfen den göttlichen Segen mit auf den Weg.
Die erste Schleppe beginnend am Fuße des Schlosses, die „Sauerhut“ hinauf um dann dort den Blick ins Tal hinab am Waldrand, die zweite Schleppe zu reiten. Den eifrigen Beagles kam das kühle Wetter und der vom Nebel befeuchtete Boden sehr entgegen. „Wir hatten auf dieser langen Schleppe mit den langgezogenen Linksbögen um dann doch wieder rechts abzubiegend in den zweiten Bogen immer das Geläut der Hunde im Nacken und durch das wunderbar gelegene Gelände hallte es herrlich nach! “ so eine der beiden Schleppenleger.
Die nächsten Schleppen führten das Jagdfeld, geführt von unserem langjährigen und erfahrenen Jagdreiter Armin Schöbel der für diesen Tag anlässlich seines 70. Geburtstages die Schirmherrschaft übernahm, über breite Wiesen an der „Wittum“ vorbei wo die ersten Sprünge und Gräben warteten. Auch in diesem Jahr übernahm ein Teil der Equipage der Frankenmeute den Aufbau und die Gestaltung der Strecke unter der Koordination von Armin Schöbel und Christine Wägelein. Vielen Dank an alle fleißigen Helfer und vor allem herzlichen Dank an Martin Wägelein, ohne dessen Einsatz mit schwerem Gerät der Aufbau so nicht möglich wäre!
Begleitet von den Hochgefühlen des letzten Galopps über weite Wiesen entlang des Flüsschens „Wörnitz“ führte die Strecke das Jagdfeld durch eine typische Obstbaumlandschaft den Berg hinauf, weiter in den Wald um dort mit einigen Richtungswechseln auf eine von wunderschönem buntem Herbstlaub gesäumten Wiesenwaldweg zu treffen. Korrektes Reiten und ein gut ausgebildetes Pferd machten diesen Galopp zum reinsten Genuss!
Kurz vor der Rast waren Pferde und Reiter nochmals mit höchster Konzentration gefragt, dieses typisch für die Jagd in Schillingsfürst anspruchsvolle Gelände bergauf und bergab, wie Master Uwe Hochbrückner sagt „irischen Wälle“, hinter den immer noch hochmotivierten, schnellen Beagles zu meistern um dann voller Glücksgefühle am Stopp anzukommen und mit einer herrlichen Aussicht über die Ortschaft Dombühl belohnt zu werden. Die Stimmung aller war fantastisch!
Musikalisch begleitet wurde die Jagdgesellschaft von den Hörnern der Schanzer Parforce aus Ingolstadt. Die Bläser immer perfekt positioniert um ihre Signale erschallen zu lassen.
Die letzten Schleppen führten vom Ortsrand Dombühl in Richtung Ziegelhaus, die Weite der saftig grünen Wiesen genießend, in den Wald hinein um dann bei der Halali Schleppe den Berg hinauf die letzte Kraft aus den Pferden zu holen. Im Schritt ging es nach Schillingsfürst hinein wo das Curée, in diesem Jahr im Kardinalsgarten der Schlossstadt stattfand. Ein wirklich würdiger Platz um den Dank an die Hunde für ihren Eifer, Schnelligkeit und die verlässlichen Spürnasen zu zelebrieren.
Die Brüche an die Reiter wurden verteilt und jeder genoss das herrliche Wohlgefühl des Geschafften mit seinem Pferd beim Anblick der nach den letzten Pansenresten suchenden Hundemeute und der stimmungsvollen Klängen der Hörner im Ohr… so ein wunderbar schöner Tag!
Text: FM
Bilder: Doris Frank-Schneider