Zur Einstimmung auf den 40. Jubiläumstag der Zeitzer Schlossjagd des Reit- und Fahrverein Zeitz-Bergisdorf e. V. luden die Organisatoren bereits am Freitag zum Jagdhornkonzert in die Schloßkirche zu Droyßig ein. Die Jagd- und Parforcehorngruppe Taucha-Sachsen e. V. ließ in der imposanten Schlosskirche die Anwesenden während ihrem kurzweiligen Konzert mit atemberaubender Akustik durch eine traumhaft musikalische Welt tauchen!
Das Schloss Droyßig mit Schlosskirche und Bärengehege wurde Anfang des 13. Jahrhunderts als Burg von Kreuzrittern erbaut. Es ist heute für den deutschen Raum ein einmaliges Bauwerk. Im 17. Jahrhundert geschah der grundlegende Umbau der Burg zum Schloss. Das Schloss wart nun mit seinen zahlreichen Wohnanlagen, einem neu hergerichteten Kavaliersgebäude, der Schlossgaststätte mit Biergarten und einem Standesamt der Verbandsgemeinde auf. Die 1622 über dem Burggraben errichtete Schlosskirche mit seiner imposanten Krypta mit Korbbogengewölben unter dem Kirchenschiff sowie das im Jahr 2003 modernisierten Bärengehege mit den beiden Braunbären lockt viele Gäste aus nah und fern.
Und wie es sich für eine Jubiläumsveranstaltung gehört, jagt das eine musikalische Highlight das nächste. So läuteten am Samstag die Parforcehornbläser „Diana“ Gera e. V. bei der ergreifenden Hubertusmesse im Dom „Sankt Peter und Paul“ den Jagdtag musikalisch ein.
Bestens gestimmt, nach einer kurzen Stärkung und einem freudigen „Grüß Gott“ untereinander erwarteten die Jagdreiter gespannt auf das Zusammentreffen der Mecklenburger Meute und der Frankenmeute. Die Mecklenburger Foxhounds und die Franken-Beagles schlossen sich sofort zu einem großen Pack zusammen und nach kurzem, gegenseitigem Geruchscheck konnte es schon los gehen.
Nach der Segnung ging es mit göttlichem Beistand im Schritt von der Reitanlage hinunter in Richtung Obersoida auf die altbewährte Strecke. Die erste Schleppe führte die Jagdgesellschaft die Anhöhe hinauf, einer Baumallee entlang, um dann in einer Mulde nahe eines Waldrandes zu enden. Gleich hier wurde Reaktionsfreudigkeit und Zusammenarbeit beider Equipagen gefordert, denn die Hunde drehten in Richtung Waldrand ab und nur durch das beherzte Eingreifen der Piköre konnte die übereifrige Meute gestoppt und zur Ordnung gerufen werden.
Und so wuchsen die Piköre, jeder mit seiner eigenen Art der Hundearbeit, von Schleppe zu Schleppe immer mehr zusammen und lernten schnell die Eigenheiten und die Schlawiner der jeweils anderen Meute kennen und zu dirigieren.
Mit Gespür für die Hundearbeit legten die drei Schleppenleger Michael Hess (FM), Gabriel Rodenberg (MM) und Wolfgang Ablass (Organisator RV) ihren Scent, den das eifrig jagende Beagle-Foxhound Pack spurtreu Schleppe um Schleppe abjagte.
Der am Morgen herabkommende leichte Regen, der den Boden mit seinen feinen Wasserperlen überzog und den Hunden immer wieder Möglichkeiten boten sich zu erfrischen ließ die feinen Spürnasen ein konstant hohes Tempo vorlegen.
Sehr zur Freude der Reiter, so konnten diese im Wiesengrund der gespickt war mit seinen Hindernissen im flotten rhytmischen Galopp diese überwinden und dabei immer wieder die Hunde und deren Arbeit beobachten.
Diesen herrlichen Anblick der jagenden Hundemeute gefolgt von ihren stolzen Reitern wissen auch die zahlreichen Zuschauer in ihren Kremserwägen in Pferde- oder Traktoranspannung zu schätzen.
Nach 8 abwechslungsreichen Schleppen in einer herrlich unberührten, weiten Landschaft freuten sich die Teilnehmenden, unfallfrei zurück auf der Reitanlage, auf das feierliche Curée - ihren Bruch und der zwei Jagdknöpfe. Währenddessen machten sich die noch vereinten, beiden Meuten über ihren wohlverdienten Pansen her. Und auch hier war, wie über die gesamte Jagd gut zu sehen – die kleinen Beagles lassen sich von den großen Foxhounds nicht die Schneid abkaufen.
Text: Frankenmeute
Bilder: Doris Frank-Schneider, Frankenmeute