Wenn die Heidegeister rufen...! Nachdem Gerhard Bosselmann bereits 2013 die Equipage zur Nikolausjagd nach Sudermühlen geladen hatte, das Tief „Xaver“ jedoch mit einem plötzlichen Wintereinbruch das Vorhaben verhinderte, war es für uns in diesem Jahr ein besonderes Anliegen die herzliche Einladung zu erfüllen. Am 05.12 machten wir uns zu fünft (Anina, Lisa-Marie,Patricia, Uwe und Armin) mit vier Pferden auf den Weg nach Norddeutschland, in die Lüneburger Heide. Bereits die Stimmung auf der Hinfahrt versprach, dass es wir ein sehr lustiges Wochenende bekommen werden.
Jedoch fror uns kurz vor Ankunft auf Hof Sudermühlen das Lächeln für einen kurzen Moment ein-fuhren wir an einer der Sudermühler Heckensprünge am Straßenrand vorbei. Da dachten wir uns noch: „Na die wird morgen nicht gesprungen werden- denn wer reitet bitteschön aus dem Wald, bergabkommend, über die Straße anreitend eine 1,30 m hohe Hecke an. Das geht doch nicht!“ Nein das macht man nicht. Ruck zuck war die gute Laune wieder da und wir luden unsere Pferde aus, brachten sie in den Stall und bezogen unsere Zimmer. Am Nachmittag nutzten wir dann die paar wenigen Sonnenstrahlen und machten noch einen wunderschönen Ausritt in die Heide! Die Heide, wie wir sie nur von Bildern kennen mit endlosen Reitwegen!
Am Samstagmorgen machten wir uns dann noch schnell auf den Weg ins nahegelegene Luhmühlen – Motivation tanken für die anstehende Nikolausjagd! Um 13.00 Uhr luden Annette Eichenauer und Gerhard Bosselmann in der Alten Mühle zum Stelldichein bei „warmen Heidegeist“. Mit dem Heidegeist verhält es sich wie mit dem Bayerischen Bier- es schmeckt nur das Original- will heißen Heidegeist kann man kaufen aber richtig schmecken tut er nur bei der Nikolausjagd. Kurz vor 14.00 machte sich das Jagdfeld hinter den Foxhounds des Hamburger Schleppjagdvereins auf zur Jagd in die Heide. Geritten wurde die Jagd in zwei Feldern, nach Hamburger Tradition in einem Springerfeld, in dem Springen als Pflicht und einem Nichtspringerfeld, in dem ein strenges Springverbot gilt. Schnell war uns vier klar wir müssen uns aufteilen um die gute Stimmung in beiden Jagdfeldern halten zu können. Die Jungs ritten bei den „Springern“, die Mädels bei den „Nichtspringern“. Bereits auf der ersten der vier Schleppen mit insgesamt 22 Sprüngen ging es ans Eingemachte. Bergaufsprung mit anschließender Trippelbare und dann Bergauf, bergauf um dann auf einem schmalen Sandweg wieder bergab zu reiten. Alles im zackigen Galopp- die 17,5 Koppeln Foxhounds der Hamburger waren schnell- sehr schnell- wenngleich die kurvige Streckenführung durch den Wald unseren kleinen, schnellen Beagles auch sehr gefallen hätte! Tja und dann kams, hatten wir am Freitag gedacht, das macht man nicht- bergab galoppieren, Straße passieren, zwei Galoppsprünge und dann Heckensprung- hier war er und es war fantastisch. Pferde und Reiter waren gefordert. Aber mit Gerhard als Feldmaster und unserem Bundestrainer der Vielseitigkeitsreiter Hans Melzer an der Spitze konnte nichts schiefgehen- schnell waren wir euphorisiert! Nach dem zweiten Run wurde von unserer Jagdherrschaft zu „Whisky meets Christstollen“ geladen- perfekte Kombination! Weitere zwei Schleppen folgten nun. Als Abschlusssprung hatten wir einen echt irisch- norddeutschen Natursprung- eine 1,30m hoher Eichenstamm. Wow! Was für ein Erlebnis. Nach dem Curée wurde sofort in Reitdress zum „gemütlichen“ Teil übergegangen- Nikolausparty in der Alten Mühle mit singendem DJ! Und es wurde gefeiert... da nehmen sich die Franken und die Norddeutschen nichts. Einfach toll!
Am nächsten Morgen nutzten wir noch einmal die Chance auf einen schönen Heideausritt um danach wieder die Heimreise anzutreten. In diesem Fall hatten wir viele wunderbare Erlebnisse und Gefühle im Koffer eingepackt und für uns stand fest- Wir kommen auf alle Fälle 2015 wieder!