Keine Schleppjagd ohne Jagdsignale, so viel ist klar. Wenn auf den Schleppen rund um Bad Königshofen aber gleich vier Bläsergruppen zu hören sind, dann ist das irgendwie mehr als „nur“ der musikalische Rahmen. Trompes Franconiennes, Schanzer Parforce Ingolstadt, Reiterliche Jagdhornbläser München und Main-Parforce Aschaffenburg sorgten für Gänsehaut-Momente bei den über 60 Reitern und Zuschauern.
Diese erlebten neben erstklassiger Musik aus Trompe und Es-Horn eine Jagdstrecke, die mit dem abwechslungsreichen Gelände der Rhön perfekt harmonierte. Langgezogene Schleppen auf Wiesen und Feldern zu Beginn, wechselnder Untergrund, anspruchsvolle Passagen durch Wälder und immer wieder bergauf, bergab im weiteren Verlauf.
Mit durchdacht und sportlich gebauten Hindernissen, darunter neben natürlichen Gräben und vielfältigen Jagdhindsprüngen die „berühmten“ Hecken auf der Halali-Schleppe, unterstreichen Uwe Hochbrückner und Dr. Armin Kirchdorfer den anspruchsvollen Charakter dieser Schleppjagd.
Beeindruckend auch die Leistung der Beagles! Wie an der Schnur gezogen jagten sie jede Schleppe akribisch aus, spurlaut und in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit. Angesichts der anhaltend trockenen Witterung ist diese Leistung umso mehr beachtenswert, auch da die Schleppe in typisch fränkischer Manier ausschließlich auf Trittsiegel lag. Motiviert und frisch präsentierte sich das Pack über den gesamten Jagdverlauf, die mehr als verdiente Belohnung gab es beim Cureé am Marktplatz in Bad Königshofen.
Wie bereits bei der Begrüßung war auch hier das Interesse der Anwohner groß und so füllten zahlreiche Beobachter den Platz. Hier folgte auch gleich die Vorankündigung zum Jubiläum der Frankenmeute im nächsten Jahr: mit vier Meuten (drei Beagle- und eine Foxhoundmeute) und den Rallye Trompes Moselle Sarre wird zur Schleppjagd geladen!
Die Stimmung war bestens bei allen Beteiligten und zog sich bis zum Schluss durch die gesamte Veranstaltung, die ihren Ausklang in der „alten Darre“, Bad Königshofens Kulturzentrum, fand. Gerhard Bosselmann ergriff kurzerhand das Wort und sorgte damit für einen weiteren Stimmungs-Schub, Heidegeist inklusive versteht sich.
Horrido!