Am 11. September 2016 lud die Frankenmeute mit Jagdherrin Kyra Jedlitschka zur ersten Schleppjagd zur Förderung des Jagdreitens in Franken.
Die Idee, die Faszination und das Flair des Schleppjagdreitens interessierten, neuen Reitern nahe zu bringen, wurde bei dieser Veranstaltung in Obernricht/Freystadt sehr erfolgreich in die Tat umgesetzt.
Reiter und Gäste trafen sich auf den Pferdehof der Familie Thumann zum Stelldichein. Der herzliche Empfang, die ungezwungene Atmosphäre und netten Gespräche stimmten mit einem Jagdfrühstück auf den Tag ein. Master, Equipage und Jagdherrin begrüßten Reiter und Gäste. Ablauf und Regeln der Jagd wurden für die Neulinge erläutert und auf das Wichtigste der Schleppjagd hingewiesen: die Hunde! Wir beobachten aus dem Jagdfeld ihre Arbeit und reiten in ihrem jagenden Tempo.
So manche Aufregung ob der ersten bevorstehenden Schleppjagd wandelte sich sodann in freudige Erwartung und nach einem Jagdreitergruß durch den Präsidenten Jürgen Hoepffner hieß es Pferde satteln und auf zum Treffpunkt.
20 Reiter im Feld, darunter etliche „Ersttäter“, Wiedereinsteiger wie auch „alte Hasen“ versammelten sich zum Abritt. Für Neulinge im Jagdfeld wurde bei Bedarf die geeignete Begleitung als Coach im Jagdfeld gefunden. Jung und Alt, Einsteiger und Könner ritten miteinander mit großer Freude.
Wie beschreibt man diesen Moment, wenn die Jagdhörner rufen, Hunde und Equipage heranreiten? Schöner, als eine der neuen Teilnehmerinnen könnte es gar nicht formuliert sein:“…Als ich die Hörner hörte, Euch mit den Hunden kommen sah, lief es mir eiskalt den Rücken herunter und ich wusste: Hier bin ich richtig!...“.
Auf ging es zur Jagd über 8 Schleppen auf die weiten, großzügigen Wiesen um Obernricht, bewusst ohne Sprünge und wie geschaffen für den Einstieg in das Jagdreiten.
Nach dem ersten Run wich auch der letzte konzentriert angespannte Blick in den Gesichtern der Reiter und schloss sich dem Strahlen des Himmels an diesem Tag an. Und so sollte es bleiben! Man erlebte ein diszipliniert reitendes Jagdfeld, das die weiten Wiesen und Weg-Schleppen sichtlich genoss. Auch die eine oder andere Ecke, die es auf den geschickt über die Wiesen und Wege angelegten Schleppen zu galoppieren galt, meisterten Reiter und Pferd bravourös. Schleppjagdreiten ist Pferdesport und bedeutet Übersicht, Rücksichtnahme und Entschlossenheit – was wir in Obernricht hautnah erleben durften.
Der heiße Tag tat dem Tempo der quirligen Beagles keinen Abbruch und nach einem Stopp mit kurzer Erfrischung bliesen die Hörner der Reiterlichen Jagdhornbläser Nürnberg und Schanzer Parforce erneut zum Aufbruch.
So mancher „Bammel“, wie die Franken sagen, ob der Anforderung der Jagd für Reiter und Pferd wich dem jeweiligen persönlichen Erfolg an diesem Tag:“Die Frankenmeute hat mich an die Hand genommen… und mir das Schleppjagdreiten beigebracht. Das, was ich heute mit meinem Pferd erreicht habe, hätte ich vor einiger Zeit noch für unmöglich gehalten.“
Traditioneller Halali-Gruß mit der letzten Schleppe, glückliche und stolze Jagdreiter, zufriedene Pferde, alle kamen wohlbehalten zurück auf den Pferdehof Thumann und versammelten sich zum Dank an die Hunde – dem Curée.
Bruch und Jagdknopf wurde verteilt und immer noch oder erst recht strahlten die Teilnehmer: „Das Erlebnis mit den Hunden vom Pferd aus – sensationell.
Der Flair und die traditionellen Gepflogenheiten ziehen einen regelrecht in den Bann.“
Man versorgte die Pferde und traf sich zum Jagdessen mit köstlichem Kuchen und Herzhaftem im gemütlichen Beisammensein wieder auf dem Hof bei Familie Thumann. Die Bläser stimmten das Wiedersehen an und es herrschte Einigkeit: Wir kommen wieder – Schleppjagdreiten, das ist was!
Die Frankenmeute nimmt die Förderjagd fest in das Saisonprogramm auf und auch im nächsten Jahr heißt es dann wieder: „Schleppjagdreiten, es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“
Kyra Jedlitschka