Odenwälder Schleppjagd- Legendär!

Die Odenwälder Schleppjagd gehört seit Jahren zu den schönsten Schleppjagden im Süddeutschen Raum. Längst etabiliert gab es im Odenwald dennoch eine Premiere. Zum ersten Mal durften die Franken mit den Cappenbergern ihre Hunde präsentieren. Und es war ein wahres Fest!

 

 

Organisiert wird die einzigartige Schleppjagd im Odenwald durch Dr. Isabel Boeker-Kessel, Henrik Kessel, Kristina Sadáková und Peter Hofmann. Dieses Quartett versteht es die Schleppjagd in Szene zu setzen, wie man sie anderorts kaum findet. Sportliche Schleppen, mit anspruchsvollen und äußerst liebevoll gestalteten Sprüngen, die perfekt plazierten Bläser der Rallye Val du Rhin, Fotografen an den verschiedensten Stellen in eindrucksvollem Gelände harmonierten in einzigartiger Art und Weise. Einfach Hervorragend!

Das Stelldichein findet im Schloßpark von Schloß Hainstadt, im Besitz der Familie Dr. Bernd Scheifele statt. Ein stilvolleres Ambiente könnte man nicht finden. Nach der Begrüßung durch den Jagdherren Dr. Scheifele und Kristina Sadáková wurde die Jagdgesellschaft durch den Schirmherren Alois Gerig (ehem. MdB und Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für Ernährung und Landwirtschaft) willkommen geheißen. 

Wie bereits erwähnt war es sowohl für die Beagels der Frankenmeute und die Foxhounds der Cappenberger Meute, als auch für die Master Sandra Jannsen (Cappenberger Meute), Uwe Hochbrückner (FM) und deren Piköre (Annika Deckena, Dr. Aneta Dullweber beide Cappenberger Meute und Franz Rettenmaier, Andreas Hertkorn beide Frankenmeute) eine Premiere zusammenarbeiten zu dürfen. Noch bevor die Hunde beider Meuten aus den Zwingern gelassen wurden, war klar dass beide Equipagen gut harmonieren. So stellte sich nun die Frage, machen es die Hunde den Zweibeinern gleich. Und sie taten es! 

Bereits das Anlegen auf die Erste der acht Schleppen gelang hervorragend. So waren auch die Schleppenleger Henrik Kessel, Dorothe Herbst (Cappenberger Meute) und Dr. Armin Kirchdorfer (FM) gefordert. Die ersten Sprünge kamen. Ein kleiner Baumstamm zum „Warmspringen“, dann folgten offene Gräben, ein Eulenloch und ein einladender Baumstamm. Bereits am Ende der ersten Schleppe kamen die Hunde wunderbar geschlossen und boten somit den vielen, vielen Zuschauern ein herrliches Bild. 

Ein wahrer Jagdmoment bot sich für die Jagdreiter bereits auf der zweiten Schleppen. Nicht nur, dass sich die Schleppenleger dazu entschieden haben auf „reines Trittsiegel“ zu arbeiten, d.h. der Schleppkanister der Cappenberger Meute, mit darin enthaltener Heringslake, wurde nicht mehr geöffnet, so wurde auf einer 20m Trasse durch ein Maisfeld mit zwei Bürstensprüngen aus Mais geritten. Mega!

 

Auf der im Anschluss weit auslaufenden Wiese stellten beide Meuten ihre Qualität einmal mehr unter Beweis und verschmolzen in ihrer Arbeit zu einem großen Pack! Ein traumhafter Anblick für Zuschauer, Schleppenleger und Jagdfeld!

Sodann ging es hinunter ins Morretal, das zwischen Hainstadt und Hettigenbeuern verläuft. Nach einem kurzen Stopp an einer kleinen Kapelle, haben die Schleppenleger unbeabsichtigt einen Jagdmoment für Organisator Peter Hofmann geschaffen. Während sich das Jagdfeld munter plaudernd eine kleine Pause gönnten, machten sich die Schleppenleger auf den Weg den neuen Scent zu legen. Dieses war so an dieser Stelle  nicht geplant! Die Master und Equipagen brachten schließlich die Meute auf die Schleppe und die 42 Hunde taten das, was sie am besten konnten. Mit ihrer Nase, im full cry arbeiten! Die Master hatten sich entschieden die Hunde arbeiten zu lassen und zu beaobachten. „Das war wirklich Champions league!“ so Peter Hofmann nach der Jagd. 

Immer wieder wurde auf den nächsten drei Schleppen das Flüsschen „Morre“ gekreuzt,  die perfekt plazierten Hörnerklänge der Val du Rhin im Ohr habend, um schließlich wieder auf die Höhen bei Hainstadt die letzten beiden Schleppen zu reiten. Hier galt es dann nochmal die zahlreichen, zum Teil sehr technischen Sprünge korrekt zu reiten. Die Hunde waren auch hier phantastisch!

Noch beim Schreiben merke ich, wie erneut das Adrenalin und die Begeisterung aufflammt. Nach der feierlichen Curée, dem Versorgen unserer Hunde und Pferde wurde noch sehr lange und verdienter Maßen in der Scheune von Schloß Hainstadt bis in die frühen Morgenstunden nachgefeiert. Eine einzigartige, phänomenale Schleppjagd und es bleibt uns nur Danke zu sagen, dass wir dabei sein durften. Danke!

Text: FM

Bilder Timo Haas, Bernhard Klesel