Training der Equipage und deren Pferde

 

Die Grundvoraussetzung für die Meutearbeit zu Pferd ist ein gut trainierter Pikör, der stets aufmerksam und konzentriert die Hunde und die Umgebung beobachtet, schnell auf die unterschiedlichsten Umstände reagieren und gezielt die Hetzpeitsche einsetzen kann.

 

Um dies alles möglich zu machen, muss das Pferd des Pikörs und der Pikör gezielt trainiert werden.

 

Jedes einzelne Equipagenmitglied hat zuhause die Aufgabe sein Pferd an Durchlässigkeit, Rittigkeit, Gehorsam und Kondition zu trainieren.

 

 

Natürlich muss auch jeder Pikör an sich selbst arbeiten – hier zählt vor allem der Umgang mit seinem Werkzeug, der Hetzpeitsche! Zu allererst muss der Pikör seine Hetzpeitsche richtig handhaben, das heißt, dass durch „Trockenübungen“ (zuerst ohne Pferd) das Schwingen, vor- und rückwärts auf beiden Seiten und das gezielte fallen lassen des ca. 2 Meter langen Schlags sowie der Wechsel der Hetzpeitsche von der einen in die andere Hand, verinnerlicht wird.

 

Jeder Pikör hat seine eigene Hetzpeitsche, die in Ausführung bei jedem unterschiedlich ist (z. B. der Stock kann aus verschiedenen Holzarten sein dadurch leichter oder schwerer und mit unterschiedlichem Durchmessern, der Schlag ist geflochten oder aus Glattleder). Die Hetzpeitsche eines Pikörs ist sein „heiliger Zauberstab“ und wird nicht verliehen!

 

 

Die Hetzpeitsche ist der verlängerte Arm oder auch die unsichtbare Leine zu unseren Hunden. Diese wird nicht zum schlagen der Hunde verwendet! – damit dirigieren wir die Hunde in der Richtung im Vorwärts und Rückwärts.

 

Natürlich muss auch das Pferd an den Umgang mit der Hetzpeitsche, in allen Gangarten, gewöhnt werden!

 

Es ist ein sehr langer und trainingsintensiver Weg bis ein Pikör im Einklang mit der Hetzpeitsche und seinem Pferd ist! Nur wenn das alles sitzt kann sich der Reiter auf die Hunde konzentrieren, die Umgebung beobachten, Situationen einschätzen und reagieren!

 


 

All diesen Hausaufgaben müssen Zuhause immer und immer wieder geübt werden bevor wir diese dann an unseren Stützpunkttrainings an vielen Wochenenden und Feiertagen in der Gruppe abrufen und festigen werden. Dabei auftretende Probleme werden gemeinschaftlich besprochen und gelöst um dann nochmals geübt zu werden!

 


 

So treffen wir und fast jedes Wochenende zum gemeinsamen Hundetraining - 

da ist frühes Aufstehen Sonntagmorgens schon Routine.

Nach der Apellarbeit und einigen Schleppen sind die Pferde warm und wir starten mit unseren Gruppenritten, hier trainieren wir in Formation gebrachtes Reiten. Zuerst wird in der Abteilung zu zweit nebeneinander getrabt und galoppiert. Ist diese Aufgabe gefestigt, kommen einzelne jagdliche Sprünge hinzu.

Sinn dieser Aufgabe ist es, dass sich die Piköre in der Gruppe beim Reiten besser kennenlernen und aufeinander einstellen und natürlich auch die Pferde des anderen einschätzen können.

 

Natürlich gewöhnen und lernen die Pferde in dieser Aufgabe auch den gemeinsamen Gruppengalopp im Rhythmus zu halten.

 

 

Unser Ziel ist es, Euch an den Jagden und Meutepräsentationen durch konditionierte, spurtreue und laute Beagles, die von gut reitende Piköre mit bestmöglichst trainierten Pferden geführt werden, für diesen tollen Sport zu begeistern!

 

Text: Christine Wägelein 

Fotos: Christine Wägelein, Armin Kirchdorfer

Video: Armin Kirchdorfer